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Beitrag von
conny2 (1569 Beiträge) am Mittwoch, 24.Februar.2021, 19:22.
Re: Gedanken zum Dienstagmorgen...
Sondern Liebe als Haltung dem Leben gegenüber, Liebe, die allumfassend ist. * O liebe maks2708, das ist doch nur ein schöner Traum. Die Menschen sind nicht so, wie man jeden Tag liest, hört und sieht, mehr als man aushalten kann. Und ich rate, ehrlich gesagt, auch davon ab, sich um so eine Haltung zu bemühen, wobei ich auch gar nicht weiß, ob man das kann, denn Haltungen, glaube ich, hat man, oder man hat sie nicht. Sicher, man erwirbt im Laufe der Zeit ein Menschenbild, das einen eher fröhlich oder eher betrübt auf sich und seinesgleichen blicken lässt. Aber unser Menschenbild ist doch sehr situationsabhängig und v.a. gilt es nicht ein für alle Mal. Ich denke an eine Stelle aus der Erzählung „Der Fall“ von Albert Camus:
“Ich habe einen Mann mit reinem Herzen gekannt, der sich weigerte, den Menschen zu misstrauen. Er war ein Pazifist und Anarchist, seien unteilbare Liebe galt der gesamten Menschheit und der Tierwelt natürlich auch. Ganz fraglos eine erlesene Seele. Nun, während der letzten europäischen Glaubenskriege zog er sich aufs Land zurück. Über der Tür seines Hauses stand zu lesen: „Woher du auch kommen magst, tritt ein und sei willkommen.“ Was glauben Sie, wer dieser hochherzigen Einladung Folge leistete? Ein paar Angehörige der französischen Miliz. Sie traten ein, ohne anzuklopfen und rissen ihm die Gedärme aus dem Leib.”
Für mich kann ich sagen: In meinem Leben gab es nur einen einzigen Menschen, dem meine unteilbare Liebe galt und über den Tod hinaus gilt: meine Frau.
Und ich fühle mich gut dabei.
LG
Dein Beitrag:
Beitrag von
Sammy2009 (542 Beiträge) am Dienstag, 23.Februar.2021, 10:19.
Gedanken zum Dienstagmorgen...
Zurzeit lese ich ein Buch: „Lieben – Warum das größte aller Gefühle in Wahrheit eine Haltung ist“ von Jens Corssen. Und gerade lese ich folgenden Abschnitt:
Menschen sind Beziehungswesen und auf Kooperation ausgerichtet. Auf unserem Geburtsschein steht auch: >>fähig zu lieben<<. Viele verlieren diese Qualität über die Erziehung und schmerzliche Erlebnisse. Ihre Art zu lieben ist dann eher geprägt von dem, was sie über die Liebe erfahren haben oder eben nicht.
„Ich entscheide mich, das Leben zu lieben. Auch wenn mir vieles nicht gefällt, bin ich für das Leben.“
Das muss häufig gedacht und – noch wichtiger – gefühlt werden. Damit setzen Sie einen Anker in Ihrem Inneren, der Ihnen Halt gibt. Freude und Schmerz, das Schöne und das Traurige können nebeneinander existieren, wenn wir weder an dem einen noch am anderen anhaften. Diese liebende Haltung ist geprägt von einem weiten Herzen, in dem nicht nur die hellen Momente des Lebens Platz haben, sondern auch die dunklen.
+++ Diese Worte haben mich beeindruckt und geben ziemlich genau das wieder, was mein Gefühl ist, seit ich unser gemeinsames Haus verlassen und hier in Bad Orb einen Neuanfang gemacht habe. Diese Haltung war aber nicht einfach so da – es war schwere Arbeit und nun kann ich erkennen, was ich geschafft habe. Ein bisschen bin ich stolz darüber, aber nur ein bisschen. Habt alle einen guten Tag – soweit es Euch möglich ist.
Liebe Grüße, Sammy2009
Beitrag von
maks2708 (388 Beiträge) am Dienstag, 23.Februar.2021, 18:11.
Re: Gedanken zum Dienstagmorgen...
Liebe Sammy2009, ich schätze Jens Corssen und habe ihn bereits 3 mal live auf Vorträgen gehört, die ich immer als sehr prägnant empfunden habe. Trotzdem... "die liebende Haltung und das weite Herz"... schwierig als grundsätzliches Lebensprinzip, wenn auch schön und tragend... wenn man es denn kann. Ein bißchen hört es sich nach "Erleuchtung" an oder nach tiefer Religiosität. Dann, wenn Liebe nichts mehr nur zu tunn hat mit dem einen Menschen, auf den ich mein Sehnen und meine Bedürfnisse richte. Sondern Liebe als Haltung dem Leben gegenüber, Liebe, die allumfassend ist. Nichts mit den eigenen Bedürfnissen zu tun hat. Aber vielleicht ist es auch nur eine Sache der Übung, genau wie das "Dankbar sein" für die kleinen Dinge im Leben.
Das könnte ein Thema für die Philosophische Runde sein. Was denkst Du darüber?
freundliche Grüße
Beitrag von
maks2708 (388 Beiträge) am Mittwoch, 24.Februar.2021, 09:01.
Re: Gedanken zum Dienstagmorgen...
Guten Morgen Sammy2009,
hätte ich zuerst Deinen Beitrag "Wasserstandsmeldung" gelesen... ja, dann hätte ich nicht so geantwortet wie ich geantwortet habe. Denn nun verstehe ich Dich völlig anders. Es scheint Dir eher darum zu gehen, dass Du nach Deinem großen Verlust eine neue (alte) Liebe gefunden hast. Das ist schön und ich freu mich für Dich... hat dann aber nichts damit zu tun, was ich unter "liebende Haltung und dem weiten Herz" verstehe. Denn Du schreibst ja auch über Deine Bedürfnisse nach Nähe und Umarmungen und richtest diese auch auf eine Person, eine lebendige Person. Das hört sich für mich dann doch eher an wie "Verliebtheit", vielleicht auch wie der Beginn einer neuen Liebe... die ich Dir von Herzen gönne. Aber es hört sich dann eben nicht mehr an wie ein spirituelles "Nicht anhaften" an einen Menschen und an die Bedürfnisse und Wünsche, die damit verbunden sind. freundliche Grüße
Beitrag von
Sammy2009 (542 Beiträge) am Mittwoch, 24.Februar.2021, 15:14.
Re: Gedanken zum Dienstagmorgen...
Liebe maks2708,
jetzt muss ich halt doch zwischendurch antworten: Der Post "Wasserstandsmeldung" und meine "Gedanken zum Dienstagmorgen" sind völlig unabhängig voneinander. Das eine hat mit dem anderen rein gar nichts zu tun.
Über Deine erste Antwort "reift" noch meine Antwort, weshalb ich um ein bisschen Geduld bitte.
Liebe Grüße
Beitrag von
conny2 (1569 Beiträge) am Mittwoch, 24.Februar.2021, 19:22.
Re: Gedanken zum Dienstagmorgen...
Sondern Liebe als Haltung dem Leben gegenüber, Liebe, die allumfassend ist. * O liebe maks2708, das ist doch nur ein schöner Traum. Die Menschen sind nicht so, wie man jeden Tag liest, hört und sieht, mehr als man aushalten kann. Und ich rate, ehrlich gesagt, auch davon ab, sich um so eine Haltung zu bemühen, wobei ich auch gar nicht weiß, ob man das kann, denn Haltungen, glaube ich, hat man, oder man hat sie nicht. Sicher, man erwirbt im Laufe der Zeit ein Menschenbild, das einen eher fröhlich oder eher betrübt auf sich und seinesgleichen blicken lässt. Aber unser Menschenbild ist doch sehr situationsabhängig und v.a. gilt es nicht ein für alle Mal. Ich denke an eine Stelle aus der Erzählung „Der Fall“ von Albert Camus:
“Ich habe einen Mann mit reinem Herzen gekannt, der sich weigerte, den Menschen zu misstrauen. Er war ein Pazifist und Anarchist, seien unteilbare Liebe galt der gesamten Menschheit und der Tierwelt natürlich auch. Ganz fraglos eine erlesene Seele. Nun, während der letzten europäischen Glaubenskriege zog er sich aufs Land zurück. Über der Tür seines Hauses stand zu lesen: „Woher du auch kommen magst, tritt ein und sei willkommen.“ Was glauben Sie, wer dieser hochherzigen Einladung Folge leistete? Ein paar Angehörige der französischen Miliz. Sie traten ein, ohne anzuklopfen und rissen ihm die Gedärme aus dem Leib.”
Für mich kann ich sagen: In meinem Leben gab es nur einen einzigen Menschen, dem meine unteilbare Liebe galt und über den Tod hinaus gilt: meine Frau.
Und ich fühle mich gut dabei.
LG
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