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Das Forum für die "alten Hasen". |
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Du zählst du den alten Hasen, wenn mindestens einer der folgende Punkte auf dich zutrifft:
- der Tod deines/r Lebenspartners/-partnerin schon einige Jahre her ist,
- Du schon länger bei verwitwet.de bist,
- Deine Themen sich inzwischen gegenüber der ersten Zeit geändert haben.
Hier kannst du (von jedem Besucher einsehbar) über die Themen sprechen, die in der Anfangszeit der Trauer vermutlich noch keine Rolle gespielt haben.
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Beitrag von
karo58 (1 Beitrag) am Mittwoch, 30.Oktober.2019, 03:37.
Re: Sagt es mir doch bitte...
hallo liebe Sammy,
ich lese gerade deine Zeilen und ich kann deinen Schmerz so sehr nachempfinden.
ich habe gerade das Bedürfniss dir zu schreiben , weil uns dieser Schmerz irgendwie zu verbindet.
nach 3,5 Jahren ist es bei mir nicht besser oder anders geworden, im Gegenteil. Aus dem Nichts überkommt mich der Schmerz des Verlustes und die Sehnsucht nach meinem Mann.
ich sitze vor dem Pc und schaue seine Bilder ...kann ihn noch spüren ...ja es kommt mir dann manchmal vor als wäre er dann noch lebendig, so fühle ich ihn dann....und doch sind es nur Bilder und Erinnerungen ..die mich endlos schmerzen.
In Gedanken sitze ich nun bei dir und versuche den Schmerz mit dir zu tragen...bis er wieder vergeht und uns ein wenig wieder Kraft und Hoffnung ,auf ein weiter leben können, bringt.
ich würde diese Zeitung zu anderen Erinnerungsstücken aufbewahren. Sie hat sicher eine Bedeutung.
Es kannmich oft etwas trösten, wenn ich mir sage...er ist nicht weg...er ist nur wo anders und irgendwann...wer weiß ?? ..sind wir wieder zusammen. Sowieso lebt er in meinem Herzen und meinen Erinnerungen ,solange ich lebe... Manchmal ist er mir dann ganz nah und es tut nicht so weh. Meine / unsere Liebe ist nicht gestroben, sie lebt noch weiter. Und das will ich auch so...auch wenn es manchmal unerträglich schmerzt.
Ich wünsche dir Trost, Kraft und Hoffnung und alles Liebe
karo
Dein Beitrag:
Beitrag von
Sammy2009 (542 Beiträge) am Dienstag, 29.Oktober.2019, 22:33.
Sagt es mir doch bitte...
Ihr Lieben hier bei den sogenannten "Alten Hasen" - ob Ihr es nun seid oder nicht - sagt es mir doch bitte: WAS SOLL ICH TUN ??
Seit Sonntag räume ich immer wieder mal im Büro meines Liebsten, sortiere, ordne... Und was fällt mir in die Hände? Die Tageszeitung vom 09.02.2018 - UNGELESEN... Das war eigentlich immer seine erste Tätigkeit nach dem Frühstück: Zeitung lesen. Doch an diesem Freitag wollte er erst noch ein bisschen arbeiten - wir hatten ja gerade unseren Büroumzug vom Dachgeschoss in den 1. Stock vollzogen. Mein Mann wollte noch ein Regal im "neuen" Büro abbauen, weil wir ein schmäleres tags zuvor gekauft hatten. Also legte er die Zeitung zur Seite, und arbeitete in der Werkstatt und auch im Büro. Und dann passierte ja ein paar Stunden später der SuperGAU.
In der völlig planlosen Folgezeit wurde diese Zeitung einfach mit anderen Papieren "zugedeckt"... wie so vieles andere von diesem Tag. Und jetzt fällt mir all das in die Hände. Ich bin so fassungslos. Was mach ich denn damit? Hebe ich es auf? Entsorge ich es? Es prangt von allen Dokumenten dieses Datum, der Tag, der alles zerstört hat. Was soll ich damit machen? Der ausgelöste Schmerz tötet alle Emotionen, einzig die Tränen - die kein Ende finden.
Warten, bis sich der Schmerz irgendwann in dankbare Erinnerung wandelt?
Da fällt mir ein, dass mein Mann an jedem Tag, an dem ein Enkelkind geboren wurde, alle möglichen Tageszeitungen gekauft hatte. Und wir haben dann gemeinsam festgelegt, dass bei Erreichen der Volljährigkeit das jeweilige Enkelkind diesen Packen Zeitungen überreicht bekommt. 2 Päckchen sind schon übergeben, 2 stehen noch aus.
Und jetzt habe ich eine Tageszeitung von dem Tag, als mein größtes Glück gehen musste. Mir geht grad die Luft komplett aus... und dieser dumme blutige Klumpen hört einfach nicht auf, zu pumpen.
*** editiert von Sammy2009 am Dienstag, 29.10.2019, 22:35 ***
Beitrag von
karo58 (1 Beitrag) am Mittwoch, 30.Oktober.2019, 03:37.
Re: Sagt es mir doch bitte...
hallo liebe Sammy,
ich lese gerade deine Zeilen und ich kann deinen Schmerz so sehr nachempfinden.
ich habe gerade das Bedürfniss dir zu schreiben , weil uns dieser Schmerz irgendwie zu verbindet.
nach 3,5 Jahren ist es bei mir nicht besser oder anders geworden, im Gegenteil. Aus dem Nichts überkommt mich der Schmerz des Verlustes und die Sehnsucht nach meinem Mann.
ich sitze vor dem Pc und schaue seine Bilder ...kann ihn noch spüren ...ja es kommt mir dann manchmal vor als wäre er dann noch lebendig, so fühle ich ihn dann....und doch sind es nur Bilder und Erinnerungen ..die mich endlos schmerzen.
In Gedanken sitze ich nun bei dir und versuche den Schmerz mit dir zu tragen...bis er wieder vergeht und uns ein wenig wieder Kraft und Hoffnung ,auf ein weiter leben können, bringt.
ich würde diese Zeitung zu anderen Erinnerungsstücken aufbewahren. Sie hat sicher eine Bedeutung.
Es kannmich oft etwas trösten, wenn ich mir sage...er ist nicht weg...er ist nur wo anders und irgendwann...wer weiß ?? ..sind wir wieder zusammen. Sowieso lebt er in meinem Herzen und meinen Erinnerungen ,solange ich lebe... Manchmal ist er mir dann ganz nah und es tut nicht so weh. Meine / unsere Liebe ist nicht gestroben, sie lebt noch weiter. Und das will ich auch so...auch wenn es manchmal unerträglich schmerzt.
Ich wünsche dir Trost, Kraft und Hoffnung und alles Liebe
karo
Beitrag von
Treviris (6 Beiträge) am Freitag, 1.November.2019, 09:09.
Re: Sagt es mir doch bitte...
Liebe Sammy, deine Gefühlslage kann ich sooo gut nachvollziehen, es ist so, als ob man es im Moment nicht ertragen kann und der Schmerz/die Trauer sind wieder so frisch wie am Anfang. Dennoch glaube ich auch, dass diese Zeitung dafür gut sein kann, dass du den Schmerz wieder zulässt, auch wenn es so unsagbar schwer ist. Manchmal nehme ich Sachen von Wolfgang in die Hand und es überkommt mich eine Welle von Trauer, Verzweiflung, Wut, alles, was es an Gefühlen gibt und ich weine mir die Seele aus dem Leib. Es ändert nichts an der Situation an sich und bringt ihn nicht wieder, so sehr ich mir das immer wieder wünsche. Aber irgendwann kommt dann das Gefühl der "Reinigung", wenn ich mir den "Rotz aus der untersten Schublade" wegweinen kann. Solche Wellen kommen wohl immer wieder, ich versuche sie als Chance zu nutzen, meiner Trauer Raum zu geben, wenn ich im Alltag vielleicht drüber weggehe. Auch weil für viele außen meine Trauer kein Thema mehr ist. Ich wünsche dir von Herzen viel Kraft und dass du deine Zuversicht nicht verlierst. Deine Beiträge hier helfen so viel; ich hoffe, es kommt zumindest das Gefühl bei dir an, dass du mit deinem Kummer nicht unverstanden bist.
Beitrag von
Nafets (674 Beiträge) am Freitag, 1.November.2019, 14:02.
Re: Sagt es mir doch bitte...
"Erinnerungen" - generell ein schwieriges Thema, finde ich. Habe ja vor einiger Zeit schon über die "Erinnerungstage" geschrieben
Zu den "Erinnerungsgegenständen" habe ich mir damals beim Auszug gesagt, am Ende kann "weniger sehr viel mehr" sein. Also habe ich bewusst, ohne lange zu suchen, nur ganz bestimmte einzelne Dinge mitgenommen. Daneben habe ich mir dann einen Lagerraum angemietet, in dem es noch sehr viel "mehr" von früher gibt, über dessen Verbleib und Bedeutung ich für mich zu jenem frühen Zeitpunkt nicht entscheiden mochte. Es gab meine Kinder und viele andere helfende Hände - ich konnte mir das im damaligen Schmerz nicht alles so unmittelbar persönlich anschauen, und habe deshalb auch sehr bewusst davon Abstand genommen. Einiges ist also immer noch irgendwie da - aber ich kann und muss da glücklicherweise derzeit nicht hin. Was aus diesem Lager wird ... gerade in diesen Tagen denke ich viel darüber nach. Eines Tages wird es sich weisen - denn auch ich werde mich sicher weiter verändern, in welche Richtung auch immer ...
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