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Das Forum für die "alten Hasen". |
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Du zählst du den alten Hasen, wenn mindestens einer der folgende Punkte auf dich zutrifft:
- der Tod deines/r Lebenspartners/-partnerin schon einige Jahre her ist,
- Du schon länger bei verwitwet.de bist,
- Deine Themen sich inzwischen gegenüber der ersten Zeit geändert haben.
Hier kannst du (von jedem Besucher einsehbar) über die Themen sprechen, die in der Anfangszeit der Trauer vermutlich noch keine Rolle gespielt haben.
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Beitrag von
coco68 (1 Beitrag) am Donnerstag, 18.März.2021, 12:14.
Re: Wer hört noch zu - das Vermissen
Hallo Andyana87, mir geht's genauso, vor einem Jahr passierte dieser schreckliche Unfall und seidher ist nichts mehr wie es war.Denke oft, jetzt war er lange genug weg,jetzt kann er wieder heimkommen und der Alptraum hört endlich auf.Ich weiß manchmal nicht wie ich das alles noch aushalten soll, ja...wann wird dieser Schmerz erträglicher ??? LG coco68
Dein Beitrag:
Beitrag von
Andyana87 (10 Beiträge) am Donnerstag, 11.März.2021, 20:35.
Wer hört noch zu - das Vermissen
Hallo,
mein Mann ist nun schon 13 Monate nicht mehr bei uns. Ich vermisse ihn so schrecklich und obwohl ich funktioniere, mich im unsere Kinder kümmere, um das Haus, den Papierkram....kommen diese Trauerwellen so heftig ab und zu, dass ich keine Luft bekomme. Dich so langsam möchte das keiner mehr hören. Trauer auszuhalten ist für Andere auf Dauer sehr schwer. Wer will sich schon immer mit dem Thema Tod und Trauer beschäftigen. Gerade jetzt zu Cironazeiten plagen alle andere Sorgen und da komme ich auch noch und heule rum. Wann wird dieser Schmerz erträglicher? Wann und wie soll ich verstehen, dass er nicht wieder kommt? Mein Kopf weiß es genau, aber mein Herz schreit jeden Tag.
Seid fest umarmt, Andyana87
Beitrag von
Jasmin2 (1577 Beiträge) am Freitag, 12.März.2021, 08:47.
Re: Wer hört noch zu - das Vermissen
Hallo Andyana, Einen genauen Zeitpunkt, wann es leichter wird, kann dir natürlich niemand hier sagen. Doch zunächst mal, dass es nach dieser Zeit noch "normal" ist, wie du dich fühlst und auch, dass es für die Nichtbetroffenen meist nicht mehr nachvollziehbar ist und dann diese enttäuschenden Reaktionen kommen wie "immer noch?", "du musst nach vorn schauen" etc.
Bei mir waren im Verlauf des zweiten Trauerjahres die ersten leichteren Tage bzw. Phasen, insgesamt aber eher achterbahnmäßig. Wenn du, wie viele von uns, erstmal weiter funktionieren musst mit arbeiten , Kindern etc.hat man ja oft gar nicht die nötige Möglichkeit, der Trauer Raum zu geben. Das kann es natürlich alles etwas verzögern, andererseits aber auch Struktur und Sinn geben.
Man braucht leider viel mehr Geduld als man sich vorher als Außenstehende/r so vorstellen konnte. Alles Liebe für dich Jasmin
Beitrag von
coco68 (1 Beitrag) am Donnerstag, 18.März.2021, 12:14.
Re: Wer hört noch zu - das Vermissen
Hallo Andyana87, mir geht's genauso, vor einem Jahr passierte dieser schreckliche Unfall und seidher ist nichts mehr wie es war.Denke oft, jetzt war er lange genug weg,jetzt kann er wieder heimkommen und der Alptraum hört endlich auf.Ich weiß manchmal nicht wie ich das alles noch aushalten soll, ja...wann wird dieser Schmerz erträglicher ??? LG coco68
Beitrag von
Sammy2009 (542 Beiträge) am Donnerstag, 18.März.2021, 16:36.
Re: Wer hört noch zu - das Vermissen
Liebe coco68,
als ich gerade Deinen Satz las "jetzt war er lange genug weg, jetzt kann er auch wieder heimkommen" erinnerte mich das an meine eigene Wahrnehmung. Die war nämlich exakt die gleiche. Im ersten Jahr dachte ich so oft "er ist ja nur zur Apotheke / zur Bank / im Garten / in der Werkstatt und kommt gleich wieder heim". Als es mit voller Wucht durchsickerte, dass er eben nicht mehr heimkommt, da war dieses Wort "niemehr" plötzlich so groß. Es hat eine lange Zeit gebraucht, bis ich es bejahen konnte: er kommt in diesem Leben nicht mehr. Und das war für mich dann auch der Startschuss für den Gedanken einer räumlichen Veränderung. Zwar hat es bis zur Realisierung noch gut 18 Monate gedauert, aber die Neuverortung hat mich zumindest von diesen Gedanken des gleich heimkommens "befreit". Ein großer Schritt, fürwahr. Aber bis jetzt habe ich ihn nicht bereut. Mein Mann ist innerlich mit umgezogen. Weit genug weg, um nicht immer wieder durch Begegnungen, Ansichten, etc. erinnert zu werden - also auch visuell Abstand zu bekommen - und nah genug, um jederzeit an unser Grab zu fahren.
Ich wünsche Dir und allen in vergleichbarer Situation Geduld, Mut und Kraft zum Weitergehen.
Liebe Grüße, Sammy2009
*** editiert von Sammy2009 am Donnerstag, 18.03.2021, 16:37 ***
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