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Das Forum für die "alten Hasen". |
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Du zählst du den alten Hasen, wenn mindestens einer der folgende Punkte auf dich zutrifft:
- der Tod deines/r Lebenspartners/-partnerin schon einige Jahre her ist,
- Du schon länger bei verwitwet.de bist,
- Deine Themen sich inzwischen gegenüber der ersten Zeit geändert haben.
Hier kannst du (von jedem Besucher einsehbar) über die Themen sprechen, die in der Anfangszeit der Trauer vermutlich noch keine Rolle gespielt haben.
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Die aktuellsten 5 Einträge: |
Beitrag von
Animosi (25 Beiträge) am Freitag, 27.Mai.2022, 21:59.
Re: Brauche jemanden, der mir zuhört und mir vielleicht helfen kann
Dankeschön Clelia, ja an so eine Art Seelsorge hatte ich auch schon mal gedacht…., ich werde das versuchen. Den Kontakt zum Sohn habe ich momentan per WhatsApp, aber das ist okay für mich. Er befindet sich momentan auf Kreta, weiß nicht, wann er zurück kommt, aber ich werde ihn anschreiben und ihm einen solchen oder ähnlichen Vorschlag machen.
Ich danke dir wirklich sehr für deine offenen Worte, ich wünsche dir eine gute Woche…
L G Animosi
Beitrag von
Clelia (235 Beiträge) am Freitag, 27.Mai.2022, 20:39.
Re: Brauche jemanden, der mir zuhört und mir vielleicht helfen kann
Pass auf, Animosi – ich haus`s jetzt einfach mal so raus, wie ich es einer lieben Freundin sagen würde, okay? Und Du weißt ja: was davon unannehmbar ist, oder völlig daneben, oder was auch immer, das knüllst Du energisch in einen imaginären Papierkorb und vergisst es wieder. Abgemacht? Also, mir ist bewusst, ich fasse das jetzt ein wenig „nachlässig“ zusammen – aber ich habe im Wesentlichen verstanden: Du hast Angst – um Deinen Mann sowie vor der Gesamtsituation und Du weißt nicht ob Deine Kraft reichen würde – aber Dich zieht alles zu ihm hin.
Bitte verzeih mir – aber abgesehen davon, dass das Ganze auch gut ausgehen kann (ich denken da an den post von SuHelene, zum Beispiel ), kann es auch sein, dass Euch nicht mehr viel Zeit bleibt, richtig? Und angesichts dessen würde ich einer guten Freundin sagen: „ nimm Deine Angst und das Gefühl von Kraftlosigkeit ganz fest in den Arm, aber nimm jetzt auch unbedingt ernst, dass Dich alles zu ihm hinzieht und tu was Du kannst, um ihn schnellstens zu sehen und zu ihm sprechen zu können. Das ist auf jeden Fall für Dich wichtig, wenn ich Dich richtig verstanden habe. Und für ihn vielleicht auch.“ Die Hürden sind aufgrund dessen, dass Eure Liebesbeziehung über all die Jahre ein Geheimnis war, natürlich jetzt verdammt hoch – und mit Sicherheit kommst Du nicht einfach so auf die Intensivstation, wenn die engsten Angehörigen das nicht zulassen. Und Du hast recht – und ich bewundere Deine Kraft das in der Situation jetzt trotzdem so sehen und sagen zu können: seine Ehefrau braucht jetzt Schutz und eine Konfrontation mit Dir wäre da arg. Und dennoch – auch Du hast nach so vielen Jahren Liebesbeziehung ein Recht auf Schutz und auf Kontakt, darauf ihn zu sehen, mit ihm zu reden, ihm zu sagen wie sehr Du ihn liebst und zu hören, was die Ärzte zu seinen Prognosen sagen und darauf zu reagieren. Aber ich denke – abgesehen von all dem Schmerz, den ihr zwei Frauen jetzt getrennt voneinander jede auf ihre Weise durchmachen müsst, braucht diese besondere Situation zwischen Euch Dreien einen wirklich fähigen Vermittler – und mir fiel da spontan ein, dass es in jedem Krankenhaus SeelsorgerInnnen gibt ( es gibt auch SozialarbeiterInnen im Sozialdienst, aber die werden am wenigsten Zeit – und Kompetenz - haben, weil sie schwerpunktmäßig mit dem ganzen Entlassungsmanagement zu tun haben.) Wenn Du Deinen Mann sehen und spüren willst und seine Ehefrau gleichzeitig nicht verletzten ( fast die Quadratur des Kreises, Du Arme ), dann würde ich Dir raten, sofort zu der dortigen Seelsorge in Kontakt zu treten und direkt zu sagen, dass schlimmstenfalls kaum noch Zeit ist und Dein Anliegen damit ein absoluter Notfall, der keinen Aufschub duldet und dass Du sofort und dringend Hilfe brauchst. Und wenn das klappt, dann erzählst Du Ihnen wie es Dir geht und wie die Situation ist und bittest, dass sie mit dem Stiefsohn Deines Partners Kontakt aufnehmen und versuchen zu vermitteln. Vielleicht lässt sich z. Bsp. ein Weg finden über eine vereinbarte Zeitschiene, in der der Sohn dafür sorgt ( oder mit ihr bespricht, wenn sie schon Bescheid weiß?) , dass seine Mutter mit ihm im Restaurant oder kurz zu Hause ist… oder etwas in der Art ….und in der Du die offizielle Erlaubnis hast dort zu sein… alleine, oder mit dem Seelsorger/der Seelsorgerin im Hintergrund, die vielleicht auf die Zeitschiene achtet…- das ist dann ja alles eine Sache der vorherigen Verhandlung. Ich denke, Ihr Alle, Du, die Ehefrau, der Sohn braucht sehr viel „Raum“ und „Schutz“ – und über den könnte für alle Beteiligten am ehestens eine - hoffentlich – fitte Seelsorgerin achten. ( oder gehörst Du zu einer Gemeinde? Wäre da ein Pastor, eine Pastorin, denen Du Dich anvertrauen magst mit einer solchen Bitte?) Vielleicht wäre das einen Versuch wert, was meinst Du? Oder vielleicht fällt Dir eine weitere „3.“ neutrale Person ein, die in der Lage ist diese Rolle zu übernehmen – falls Dir meine „Grundidee“ überhaupt zusagt?
Ich fürchte, sehr viel mehr werde ich nicht mehr beitragen können zu einer "Lösung" – aber wenn mir noch was einfällt, teile ich Dir das natürlich mit – spätestens nach meiner BU-Woche… Ich denke fest an Dich! Seid behütet! Clelia
Beitrag von
Animosi (25 Beiträge) am Freitag, 27.Mai.2022, 14:57.
Re: Brauche jemanden, der mir zuhört und mir vielleicht helfen kann
Hallo Clelia, ich danke dir so sehr, dass du dir so viel Mühe gibst und so viele Gedanken machst. Also, ich hätte weiter angerufen und würde auch zu ihm hingehen bzw.. - fahren wollen, wenn er auf der Normalstation wäre…, das wäre auch wichtig für ihn.. Mich zieht es auch natürlich jetzt zu ihm, aber auf diese Intensivstation der Herzabteilung…., das kann ich glaube ich nicht… ist das feige- ich Weiß es nicht. . Ich möchte aber auch nicht rausgeschmissen werden, das hilft niemandem. Ich habe auch Angst davor, ihn so zu sehen, wie damals meinen Mann, wie meinen Bruder vor 2 Jahren ( 59 Jahre. .. Ich würde ihm so gerne helfen wollen, ich weiß aber wirklich nicht wie….Da er sich nicht telef. Bei mir meldet, kann er es auch noch nicht…., vielleicht würde er mich auch gar nicht mehr erkennen…..
Ich bin nur total voller Angst und am Ende meiner Kräfte…
Ich danke dir sehr…..
Beitrag von
Clelia (235 Beiträge) am Freitag, 27.Mai.2022, 14:24.
Re: Brauche jemanden, der mir zuhört und mir vielleicht helfen kann
Jesses - als wärs nicht auch so schon schwer genug, hm? Aber: auch wenn die "zwischenmenschliche Situation" jetzt für seine Familie zusätzlich sicher super hart ist, weil sie nichts von Dir wussten und Dich jetzt in ihrer Überforderung entsprechend komplett ausgrenzen wollen - Du bist ja dennoch seit Jahren seine Lebensgefährtin und hast neben seiner Ehefrau Deine eigene Würde und absolut Dein eigenes Recht an seiner Seite zu sein ( sch...egal, ob es verdammt "suboptimal" ist, dass niemand von Eurer Liebesbeziehung wusste! ) - wenn (!) Du das möchtest
Ich frag einfach mal, ok? : wenn sein Stiefsohn Dir nicht verboten hätte hinzugehen - würdest Du dann dort sein wollen, Animosi? ( ich frag "so blöd" , weil ich innerlich ein wenig "in den Startlöchern stehe" mit "Lösungsideen", um Dir den Rücken zu stärken - aber dazu ist ja erstmal wichtig zu wissen: zieht Dich eigentlich alles zu ihm, aber Du versagst es Dir wegen dieser unglücklichen Gesamtkonstellation, oder würdest Du auch ohne dieses Problem dort eher wegbleiben wollen, wegen der schmerzhaften Erinnerungen, die mit diesem Krankenhaus verbunden sind?) Hm? ( und Du weißt ja : Fragen, die zu zudringlich werden, einfach ignorieren!! ;) ) Clelia
*** editiert von Clelia am Freitag, 27.05.2022, 14:26 ***
Beitrag von
Amax (1 Beitrag) am Freitag, 27.Mai.2022, 10:27.
Re: Innere Schwere
Hallo Samy,
bei mir werden es dieses Jahr 5 Jahre seit Kurt nicht mehr da ist und Urlaub ist seither für mich schwierig. Mein Freund ist so anders als Kurt und ich vermisse unserr gemeinsamen Abenteuer.... Heute mache ich viele Dinge alleine und dann kann ich es auch bewusst genießenkeine Rücksicht nehmen zu müssen, mein eigenes Tempo zu gehen und dann heule ich wieder und vermisse ihn so sehr. Dann schaffe ich es auch dankbar zu sein, dass ich diese Dinge mit ihm erleben durfte und rede mit ihm in der Stille. Der verstorbene Partner war einzigartig wie jeder Mensch einzigartig ist und so kann niemand diese Lücke wirklich füllen. Er fehlt, Punkt. Da ist ein Loch, eine Wunde, die bleibt. Und doch öffne ich meinen Geist, immer wieder, denn meine Aufgabe ist es zu leben. Manches muss ich loslassen wie z.B. das gemeinsame zelten. Er wird mir nie wieder auf einem Berg einen Kaffee kochen nach einer durchfrohrenen Nacht. Das tut weh. Diese Zeit ist vorüber und ich verurteile mich nicht dass ich immer wieder trauere. Und doch will ich auch neue Abenteuer in meinem Leben leben. Liebe Grüße von Anja
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