Mein Leben ist gerade wieder mehr schwer als leicht, in vielen Bereichen ist es eine hohe Herausforderung und Kraftaufbringung, die einen müde macht. Dann noch das Wetter, dieser ewige Kampf mit Corona und jetzt auch dieser schlimme Krieg... man ist so demotiviert, hilflos und traurig.
Es stand die nächste Vorstandsitzung an, die diesmal bei mir sein durfte und auf die ich mich auch freute… bis es hieß „Corona in der Familie“ und ich nicht wusste, ob ich evtl. den Vorstand und Beirat wieder ausladen musste. Ich kenne einige dieser inzwischen “Liebling Menschen“ schon seit über 10 Jahren und das Ausladen selbst wäre kein Problem als solches geworden, wir sind ja dank Corona „online“ schon sehr gut geübt, aber es ist einfach nicht dasselbe. Nein diese Menschen, die wie eine zweite Familie sind, persönlich im Arm zu nehmen, persönlich anzulächeln oder auch anzuweinen ist etwas ganz Besonderes. In mir ist es eine Dankbarkeit, bei aller Traurigkeit meinen Mann verloren zu haben, dieses Geschenk ein Teil von ihnen zu sein und mich mit ihnen auszutauschen. Ich habe auch Familie und gute Freunde um mich hier Zuhause herum, aber das ist anders und ich glaube, dass können nur die verstehen die es miterleben dürfen.
Meine Tests waren dann „negativ“, das Wetter wurde immer besser und ich gelöster. Auch die Vorbereitungen waren entspannter für mich als in früheren Jahren bei dem Thema „Gäste eingeladen“, dass merkten auch meine Kinder. Als meine Jüngste und ich Samstagsmorgen vom Bäcker kamen, meinte sie: „Du freust Dich auf heute, dass merkt man“ “ja sehr, auch wenn es anstrengend sein wird, ja ich freue mich riesig diese besonderen Menschen auch bei mir Zuhause mal begrüßen zu dürfen“ sagte ich lächelnd.
Köln klingelte schon eine halbe Stunde vorher grinsend an, nach und nach kamen die anderen und leider auch Absagen, die sich dann online zugeschaltet haben bzw. gesundheitlich überhaupt nicht konnten. Wir anderen freuten uns auf den Tag, begannen mit einem Frühstück, genossen in den Pausen die Sonne, die Suppe, die Salate, Kuchen und besonders immer wieder lecker „Juttas Blitzkuchen“ und waren ansonsten pflichtbewusst gegenüber unserem Verein und fleißig bei den vielen Themen.
Zuerst den Standard „Beschlussfähigkeit“ – „Protokoll der letzten VS“ - „Tagesordnung“ und „Protokollführung“ abarbeiten und danach ab in die Themenschwerpunkte. Hier war wichtiges Thema Relaunch, Vollmachten, Messe Bremen „Leben und Tod“, an der wir mit der ITA zusammen einen Stand haben werden. Danach unsere Vereinswoche bzw. Wochenende zum 10-Jährigen. Des Weiteren wie wir unsere vielen Aufgaben effektiv besser verknüpfen können und auch unter Sonstiges fällt immer was an.
Leider stellten wir wieder einmal fest, dass wir doch zu wenige sind und mehr Unterstützung brauchen könnten. Es gibt so viel zu tun, es gibt an so viel zu denken, wenn man überhaupt weiß, dass man daran auch denken muss und es gibt so viele Ideen, die wir zwecks Mangel an Unterstützung nicht umsetzen können. Es darf nicht vergessen werden, die meisten von uns sind berufstätig und machen dieses Ehrenamt nebenbei und die nicht berufstätig sind, sind so engagiert für den Verein, dass sie eigentlich als Arbeitnehmer eingestellt werden müssten.
Wir beendeten müde und gut gelaunt gegen 18:30 Uhr die Vorstandsitzung und haben noch bis 21:00 Uhr zusammen uns privat ausgetauscht. Leider haben ja nicht wie Mitglieder bei anderen Vereinen, die Möglichkeit uns ein bis mehrfach in der Woche vor Ort zu treffen. Nein wenn wir uns treffen, teilweise kommend von der Ostsee, von Lüneburg, Paderborn usw. müssen wir die Zeit sinnvoll erst einmal als Vorstandsitzung nutzen und können uns dann eben in Pause oder danach privat austauschen. Trotzdem lieben wir es, bzw. freuen uns auf diese Treffen. Für Oliver und Heike bzw. Corinna ist es dann immer besonders zeitaufwendig und anstrengend, morgens gegen 6 in Lüneburg/Kühlungsborn zu starten und Abend erst gegen 23 Uhr wieder Daheim zu sein.
Mein Fazit aus dieser Vorstandssitzung „Dankeschön, dass ihr da wart, gerne wieder“. Des Weiteren wünsche ich „Frieden für die Welt, aber auch Frieden für das Herz…für die Seele…. für unsere Vereinsmitglieder und User. „Diesen inneren Frieden für uns, können wir nur finden, wenn wir die Trauer zu lassen und mit ihr arbeiten. Deshalb ist mir wieder mal vor Augen, wie wichtig unser Portal, unser Verein und die Menschen, die dahinter stehen sind. Ich hoffe, dass wir viele Menschen erreichen, Ihnen eine Hilfe sind und evtl. auch Hilfe zurück erhalten….
Dieser Samstag hat mir ein großes Stück von dieser jetzigen Traurigkeit genommen, mich wieder motivierter gemacht und mir gezeigt, dass wenn man allein vielleicht hilflos ist in der Gemeinschaft nicht.
Anja Krüger |