 Ich bin – wie wohl alle hier – nicht freiwillig auf verwitwet.de gestoßen. Der größte und schlimmste Schlag, den ich in meinem Leben bislang hinnehmen musste, war der Grund. Meine Frau starb im Alter von 44 Jahren Ende Dezember 2002 an einer akuten Herzmuskelentzündung, ich war damals 50 Jahre alt.
Ich habe 2 Söhne, die inzwischen beide erwachsen und auf einem guten Weg sind. Ich selbst wohne in Bochum, ich bin Ingenieur der Nachrichtentechnik (Elektrotechnik). Mittlerweile habe ich das Vorruhestandsalter erreicht und kann mich nun mehr den Dingen widmen, die mich – nach Jahrzehnten der beruflichen Anforderungen – interessieren und vollständig ausfüllen. Ich habe wieder eine Lebensgefährtin, die ich hier über verwitwet.de kennengelernt habe.
Die Webseiten von verwitwet.de haben mir damals, in meiner dunkelsten Lebensphase, viel Halt gegeben. Erst zaghaft, dann immer mehr, bin ich zu einem Teil dieser Community geworden, bin dann, um diese Seiten zu unterstützen, im Sommer 2003 Mitglied des damals die Seite verwitwet.de unterstützenden Vereins geworden, obwohl Vereine früher nie mein Ding waren. Als sich dann 2012 abzeichnete, dass Wege einschlagen werden sollten, die verwitwet.de hätten schaden können, habe ich, zusammen mit Oliver, dem Webmaster von verwitwet.de und weiteren 10 langjährigen Mitgliedern der Community, den Verein jung verwitwet e.V. gegründet. Heute bin ich einer der Vorstände des Vereins.
Wir, der Verein jung verwitwet e.V. und das Portal verwitwet.de, wollen erreichen, allen denjenigen, die den schlimmen und schweren Weg gehen, der uns nach dem Tod unseres Lebenspartners auferlegt wurde, ein kleines Stück Hilfe und Begleitung zu geben. An einsamen Abenden, an traurigen Wochenenden, gibt es Kontakt zu Gleichbetroffenen, zum Reden, Ausweinen, Verstehen und Helfen. Rund um die Uhr, denn Trauer kennt keine Uhrzeit, keinen Wochentag. Etwas von dem, was ich als Hilfe erhielt, möchte ich weitergeben an die, die sie heute benötigen.
Ich freue mich über Mitmacher und Anpacker, die unsere Idee unterstützen und weiter tragen; über Ideen und Solidarität. Einen Sinn im Geschehenen werden wir nicht finden, aber dem Gelebten können wir einen Sinn geben.
- Nickname: Klaus50 |
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