
Einleitung - Die Idee - Ziele des Vereins - Transparenz - Die Satzung - Beitragsordnung - Vorstandsmitglieder - Siegfried Bieber - Heike Fries - Marie Kimpenhaus - Oliver Scheithe - Corinna Schütt - Armin Walkowiak - Beiratsmitglieder - Gabi Bayer-Eynck - Heike Blumenberg - Ulla Engelhardt - Wilfried Esser - Klaus Kassner - Anja Krüger - Julia Korol - Jutta Vehling-Walkowiak
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Siegfried Bieber
 Es war August und ein herrlicher Sommertag. Meine Frau und ich hatten Urlaub und wollten am Nachmittag zu einem Straßenfest gehen. Am Vormittag bin ich einkaufen gegangen, meine Frau wollte noch etwas länger im Bett bleiben. Nach dem Einkauf fand ich meine Frau tot im Schlafzimmer, plötzlich unerwartet und ohne Vorzeichen. Es war der 10. August 2001 ich war zu dieser Zeit 43 Jahre alt. Ich war in dieser Zeit noch voll berufstätig und oft auf Geschäftsreisen. Von einem Freund bekam ich den Tipp die Internetseite „verwitwet.de“ aufzusuchen. Hier fand ich sehr schnell Gleichbetroffene, mit denen ich mich austauschen konnte. Egal zu welcher Tages- oder Nachtzeit, es gab immer aufmerksame Zuhörer/innen. Ohne sich lange erklären zu müssen, wurde ich in meiner Trauer verstanden, habe viel Rat erfahren und es entwickelte sich ein neuer Freundeskreis. Nach meiner ersten Trauerphase habe ich dann mit Hilfe meiner neuen Partnerin eine Ortsgruppe in Frankfurt gegründet. Wir haben uns als Gesprächskreis monatlich getroffen und es entwickelten sich Freundschaften, die bis heute anhalten. Nach sechs Jahren haben wir beschlossen uns als „Alte Hasen Stammtisch“ zu treffen. Durch unsere Arbeit haben sich weitere Gesprächsgruppen gefunden, welche sich weiterhin regelmäßig treffen. Wir haben uns als Gruppe ohne Kinder getroffen, die Kinder und deren Lebenssituationen waren jedoch immer Teil der Gespräche in der Gruppe. Ich habe mich ab 2009 in dem „Lacrima“ –Projekt Johanniter - Unfallhilfe engagiert. Der Focus ist hier Trauerarbeit mit Kindern. Durch den Tod meiner Frau bekam ich eine andere Wertevorstellung zu meiner Lebensplanung. Der Karriereweg und viel Geld verdienen war nicht mehr Hauptwichtig. Ich konnte und wollte meinen beruflichen Weg nicht in gleicher Weise weitergehen. Seit 2004 bin ich im Dienstleistungsbereich selbstständig. Warum engagiere ich mich wieder für „jungverwitwet?“ Natürlich ist das Thema Trauer ein sehr wichtiges und es gibt heute mehr Hilfen für Betroffene, jedoch ist das Treffen, Austauschen im Gespräch mit Gleichbetroffenen schwierig. Durch unseren Verein „jung verwitwet“ wird das Portal www.verwitwet.de unterstützt und erhalten. Ich möchte meine Erfahrungen, die ich als Verwitweter gesammelt habe. Denen weitergeben die noch am Anfang ihrer Trauer stehen. Ich möchte das „jung verwitwet“ sich weiterentwickelt und zu einer Anlaufstelle für alle Betroffenen wird. Durch das Medium Internet ist es heute auf vielfältige Weise möglich sich in verschiedenen Foren auszutauschen, deshalb ist der Erhalt, die Weiterentwicklung und die Unterstützung des Portal eine Hauptaufgabe für mich.
Siegfried (Hessensigi)
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